Der Werdegang unseres Heimatmuseums
Wenn wir uns mit der Geschichte unserer Altertumssammlung auseinandersetzen, dann ist zu berücksichtigen, dass der jetzige Bestand untrennbar mit dem Namen August Willburger verbunden ist. Ihm haben wir es zu verdanken, dass er schon in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Weitsicht besaß, in unserem Ort und Umgebung alte Haushaltsgegenstände sowie landwirtschaftliche und handwerkliche Gerätschaften nicht den Abfallgruben zu überlassen, sondern zu sammeln und den nachfolgenden Generationen als historische Belegstücke zu erhalten.
August Willburger hat in sehr vorbildlicher Weise seine Sammlung nun dem Heimat- und Trachtenverein, dessen Gründer er selbst im Jahr 1963 war, zur Betreuung und Erweiterung übergeben. Diese Einstellung, die Sammlung nicht zu veräußern, sondern in unserer Gemeinde als Schenkung zu belassen, verdient höchste Anerkennung!
Es gelang dem Verein bereits im Gründungsjahr, mit 362 ehrenamtlichen Einsatzstunden, die Sammlung von August Willburger erstmals der Öffentlichkeit im Dachgeschoss des Rathauses in der Bachstraße zugänglich zu machen. Für die Bürger unserer Gemeinde war die Präsentation der Altertumssammlung Ermunterung dazu, weitere heimatgeschichtlich interessante Objekte der Sammlung als Schenkung zu überlassen, was als sehr positive Entwicklung anzusehen ist.
Im Jahr 1982 ist im Gästebuch des Museums zu lesen: "Das kleine, aber doch in manchen Teilen recht interessante Sammelmaterial verdient eine weit bessere Unterbringung, nicht dieses stiefmütterliche Dachgeschoss". 1991 lesen wir unter anderem: "Aichstetten wäre zu wünschen, dass bis zur 1200 Jahr-Feier 1997 ein geeignetes Haus als Heimatmuseum eingerichtet werden könnte".
Der Gemeinderat hat wegweisend reagiert, als er unmittelbar nach dem Wechsel vom 2. zum 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung den Beschluss fasste, die noch nicht ausgebaute Tenne des Bauernhofes Weißenburger in der Schulstraße 17 zu einem Haus der Vereine umzubauen. Das Dachgeschoss erhielt unser Verein im Rohbauzustand zum Ausbau übertragen. In einer bewundernswerten Aktion machten sich Vereinsmitglieder daran, das recht große Dachgeschoss als Museumsraum herzurichten. Bereits im Frühjahr 2004 konnte mit dem Umzug aus den viel zu beengten Verhältnissen im Rathaus begonnen werden und der so lang sehnsüchtig erwartete Umzug in das neue Domizil erfolgen. Über 600 ehrenamtliche Einsatzstunden waren hierfür erfordelich.
So sind wir nun soweit vorangeschritten, dass am 1. Mai 2005 das Heimatmuseum im Rahmen der Maibaumaufstellung festlich mit Böllerschüssen eröffnet wurde. Wir freuten uns über zahlreichen Besuch! Wir würden es sehr begrüßen, wenn uns Bürger unserer Gemeinde auch zukünftig mit nicht mehr benötigten, heimatgeschichtlich interessanten Utensilien beschenken könnten. Ein idealer Platz ist nun hierfür bereit gestellt worden.
Möge dem Heimatmuseum die ihm gebührende Aufmerksamkeit zuteil werden.